Die dritte Ebene der DIN 276 ist die erste Aggregationsstufe der Bauelemente. Die notwendigen Teilleistungen werden durch die Leistungsbeschreibungen mit Baupreisen bereitgestellt und über einen Anteilsfaktor zur Abrechungseinheit des Elementes summiert. Hier wird die Ausführung, z.B. des Innenputzes nach Materialart, Materialmenge und Maschineneinsatz exakt beschrieben.
Die funktionelle Einheit bei den Bauelementen in der Baukonstruktion ist meistens 1 m² Fläche. Ausnahmen sind beispielsweise ein Geländer, das auch mit der Einheit laufender Meter erfasst werden kann. Bei den technischen Anlagen wird meist 1 Stück verwendet.
Entscheidend für die Qualität der Bauelemente ist die Erfassung der Nebenarbeiten und Hilfsmaterialien, die bei jedem Bauteil benötigt werden. Bei den Kosten ist der Einfluss der Nebenleistungen bedeutend und kann 40 – 50 % der Hauptleistung betragen.
Kalkulationsbeispiele
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Bauteil |
Hauptleistung
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Nebenleistung
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1 m² |
€/m²
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€/m²
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Wärmedämmverbundsystem |
60
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40
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Außenputz |
24
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12
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Blechverkleidung |
101
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46
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Tabelle: Kalkulationsbeispiele Haupt- und Nebenleistung
Die Festlegung des Anteils der Nebenarbeiten bezogen auf die funktionelle Einheit beruht auf statistischen Annahmen. So wird z.B. Anteil der Sockelleiste an einem m² Fußboden mit Fläche-Umfangfaktor 0,8 angesetzt und ausgewiesen. Bei gravierenden Abweichungen kann der Anwender durch eigene Einträge eingreifen.
Jeder Leistungspreis kann projektspezifisch der Planungssituation durch den Bearbeiter angepasst werden. In der „eigenen Baudatenbank“ können benutzerspezifische Leistungsbeschreibungen angelegt werden.
Es sollte darauf geachtet werden, dass nur Positionen mit „E“- Kennzeichnung verwendet werden. Dies bedeutet, dass diese Position mit Daten versehen ist, die eine weitere Verwendung in den Modulen „Wärme und Energie“ und „Ökobilanz“ ermöglichen.
Die Spreizung in von – mittel – bis – Baupreise berücksichtigt bei der Preisberechnung regionale Besonderheiten (Verdichtungsraum – ländlicher Raum), Gebäudetyp und –größe (Einfamilienhaus – mehrgeschossiger Wohnungsbau, bzw. Wohnen – Verwaltung), Bauzeit oder Ausführungsstandards. Der Planer muss entsprechend seines Objekts und auf der Basis von Referenzpreisen das zutreffende Preisniveau auswählen. Dazu hilft ihm zusätzlich eine Programmfunktion: „Preisfaktoren“, die es ihm erlaubt eine projektbezogene prozentuale Anpassung der Preisdatenbank aufgrund mehrerer Einflussfaktoren durchzuführen.
Die sirAdos-Baupreise für die Ausschreibungspositionen, welche die Grundlage für die Elementpreise darstellen, werden durch WEKA MEDIA GmbH & Co.KG unter dem Markenzeichen sirAdos alljährlich komplett überarbeitet und der Baukostenentwicklung angepasst.
Architekturbüros stellen dafür bundesweit die Ausschreibungsunterlagen und Preisspiegel geplanter Bauprojekte zur Verfügung. Diese werden von den Fachautoren ausgewertet und den sirAdos-Leistungspositionen zugeordnet.
Als Summierung der Einträge mit statistischen Auswertungswerkzeugen und unter Berücksichtigung der Aktualität, werden dann die aktuellen Baupreise zum jeweiligen Veröffentlichungszeitpunkt festgelegt. Darüber hinaus werden die Leistungsbereiche jährlich bzgl. Änderungen der Regelwerkssetzungen überprüft und fortgeschrieben. Damit ist gewährleistet, dass die Ausschreibungen und Preise immer den neuesten Vorschriften und der aktuellen ökonomischen Situation entsprechen.
Eine Preisanpassung über Index wird nicht durchgeführt, da die Baupreise durch die kontinuierliche Bearbeitung stets aktuell sind und auch die unterschiedlichen Preisentwicklungen innerhalb der Gewerke präziser abbilden. Die Baupreise werden zur Plausibilitätskontrolle einer Kostenkalkulation unterzogen. Dabei werden folgende Aspekte berücksichtigt:
- Zeitaufwand
- Mittlerer Stundenlohnverrechnungssatz
- Maschinenaufwand
- Maschinenverrechnungssatz
- Materialeinsatz.