Einsatz der LEGEP-Software in Österreich

Die Software arbeitet mit den Mitteln der Gebäudemodellierung nach Elementen und deren Informationsgehalt für die integral arbeitenden Berechnungsprogrammen.
Die Software berechnet Informationen zu:
Den Herstellungskosten, die auf der Preisrecherche und –entwicklung in Deutschland beruhen (sirAdos-Baupreise), Sie können im Programm für ein Projekt die tatsächlichen Baukosten angeben. Dazu wird aber einen Nummerierung nach der deutschen Kostennorm zu Grunde gelegt (DIN 276). Diese extern ermittelten Kosten werden im LCC-Programm weiterverwendet.
Dem Energiebedarf nach EnEV, diese Berechnung entspricht nicht der Ö-Norm, aber es können auch projektbezogen extern ermittelter Energiebedarf eingegeben und weiterverarbeitet werden. Diese extern ermittelten Daten werden im LCC und LCA-Programm weiterverwendet.
der LCC-Berechnung erfolgt nach der Gliederung der Vornorm prEN 16627, Zyklen voreingestellt. Alle Daten sind projektbezogen individuell bearbeitbar.
Der LCA-Berechnung nach EN 15804 und EN 15978. Die Basis für die Ökobilanzmodule bildet die Ökobaudat 2009 und 2011, diese sind aber noch nicht getrennt nach Phasen c und Modul „D“. Die Datensätze für 2014, die diese Trennung nachholen, können wegen Fehler in der Datenbank des Ministeriums noch nicht zu Verfügung gestellt
werden.
Man kann alle Zertifizierungssysteme für Deutschland einstellen und deren Rahmenbedingungen für die Berechnung übernehmen (BNB, DGNB, NaWoh). Dies gilt auch für ÖGNI 2010. Hierfür wurde ein spezieller Datensatz für österreichischen Strommix übernommen und eingebaut.

Was sind Folgeelemente?

Folgeelemente sind die Elemente für die Nutzungsphase.

Sie sind nach den Anforderungen der DIN 18960 gegliedert in die Phasen

  • Reinigung
  • Wartung
  • Instandsetzung

Die Zusammensetzung erfolgt aus den Leistungspositionen nach denselben Regeln wie bei den Neubauelementen. Die Daten sind unter „Stammdaten Folgeelemente“ abgelegt.

Eine Gliederungsebene für die End-of-Life-Phase (Rückbau und Entsorgung) ist in der DIN 18960 nicht enthalten.

Diese wird in LEGEP für die Lebenszykluskostenplanung folgendermaßen ergänzt:

  • 700 Rückbau
  • 710 Rückbau der Baukonstruktion
  • 720 Rückbau Technische Anlagen
  • 730 Entsorgung der Baustoffe

Für die Ökobilanz gibt es keine Auswertung

  • der Reinigung
  • der Wartung
  • des Rückbaus.

Ausgewertet wird in der Ökobilanz nur

  • die Entsorgungsphase (EOL)

und in Zukunft auch entsprechend der Regelung in der EN DIN 15804

  • das Modul „D“  (Prozesse außerhalb der Systemgrenze).

Durch die Ressourcenbegrenzung und den knappen Deponieraum und daraus resultierenden Fragen nach Wiederverwertung oder Weiterverwendung wird diese Phase für alle Bauteile oder Baustoffe immer wichtiger.

Da komplexe Bauteile aus Schichten mit unterschiedlichen Zyklen zusammengesetzt werden, muss ein Betrachtungszeitraum vorgeben werden. Die Rückbauzyklen von Bauteilen orientieren sich an den Instandsetzungszyklen (selektiver Rückbau) und an dem vorgegebenen Betrachtungszeitraum (Abbruch des Bauteils). D.h. es muss zwischen Rückbaumaßnahmen während der Nutzungsphase des Gebäudes durch notwendige Instandsetzungsmaßnahmen und dem Abbruch unterschieden werden.

In beiden Fällen fallen die rückgebauten Baustoffe als Reststoffe an, die entsorgt werden müssen.  Es gibt heute keinen Baustoff mehr, der „irgendwohin“ entsorgt wird. Dazu sind die Regeln der Entsorgung bereits scharf gefasst. Selbst die Farbreste, die mittels Druckwasser von der Fassade entfernt werden, sind in Rinnen aufzufangen und fachgerecht zu entsorgen.

Die Baustoffe sind mit dem europäischen Abfallklassenschlüssel ausgestattet, damit könnten die möglichen Entsorgungsszenarien festgelegt werden. Die Klassifizierung regelt die vorgeschriebene Entsorgungsart. Zusätzlich werden aber höherwertige Entsorgungen mit geringeren Umweltentlastungen, falls möglich, vorgesehen. So ist für mineralische Baustoffe die Verbringung auf die Bauschuttdeponie vorgesehen, aber auch die Möglichkeit des materiellen Recyclings. Jeder Entsorgungsweg kann für die Kostenerfassung mit konkreten Kosten /kg hinterlegt werden.  Die Umweltbelastung entsprechend des vorgesehenen Entsorgungsweges kann allerdings nur mit der Ecoinventdatenbank differenziert berechnet werden. Dies ist nur für Lizenznehmer möglich.

Was bedeutet EOL?

Die Phase Rückbau und Entsorgung wird auch als „End-Of-Life-Phase“ (EOL) bezeichnet. Eine Gliederungsebene für die End-of-Life-Phase ist in der DIN 18960 nicht enthalten. Diese wird in LEGEP folgendermaßen ergänzt:

  • 700 Rückbau
  • 710 Rückbau der Baukonstruktion
  • 720 Rückbau Technische Anlagen
  • 730 Entsorgung der Baustoffe

Durch die Ressourcenbegrenzung und den knappen Deponieraum und daraus resultierenden Fragen nach Wiederverwertung oder Weiterverwendung wird diese Phase für alle Bauteile oder Baustoffe immer wichtiger.

Auf welche Rechenregeln basiert sich die Wärmeberechnung in LEGEP?

Die Rechenregeln entsprechen der geltenden EnEV bzw. der jeweiligen zusätzlichen Verordnung. Für den Nichtwohnungsbau gelten die Regeln der DIN V18599. Es ist die rechtskonforme EnEV-Berechnung mit dem verkürzten Standardverfahren und dem Monatsbilanzverfahren möglich.

Die Wärmebrückenbeiwerte können entsprechend der Verordnung ausgewählt werden (Keine Berücksichtigung, Berücksichtigung der Planungsbeispiele nach DIN). Eine freie Konfiguration der Wärmebrückenverluste ist ebenfalls möglich.

Das Element „Blower-Door-Test“ im Projekt veranlasst die Berücksichtigung des Bonus im Rechenvorgang.

Im Modul Wohnungsbau ist außer der rechtskonformen EnEV-Berechnung eine bedarfskonforme Berechnung möglich durch Angabe der Haushaltsgrößen.

In der Berechnung des Nichtwohnungsbaus nach DIN 18599 sind Zonierungen mit spezifischen Nutzungsprofilen möglich. Dafür können unter anderem folgende spezifische Randbedingungen geändert werden:

  • Innentemperatur
  • Luftwechselrate
  • Büronutzungsdauer.